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Steinschleuder / Zwille: Kaufkriterien, Funktionsweise, Schusstechnik, Umgang und vieles mehr

Nachfolgend findest du auf dieser Seite alle wichtigen Informationen, die du über die Steinschleuder auf jeden Fall wissen solltest. Das behandelt unter anderem die Kaufkriterien, mit der du die passende Zwille kaufen kannst. Ebenso die Funktionsweise und die richtige Schusstechnik wird erklärt. Wichtig ist vor allem auch ein Appell über den gewissenhaften Umgang mit einer Zwille. Außerdem erfährst du welche verschiedenen Arten von Zwillen es eigentlich gibt (von der antiken balearischen Steinschleuder bis hin zu den modernen Zwillen) und viele weitere interessante Fragen rund um die Steinschleuder.

Kaufkriterien um die passende Steinschleuder zu finden

Bauform

Die Bauform der Steinschleuder ist wahrscheinlich der wichtigste Aspekt, denn hier gibt es absolut wichtige Unterschiede. Die meisten kennen die Steinschleuder in ihrer ganz üblichen „Y-Form“, mit einem langen Griff und einer breiten Gabel. Die Funktionsweise ist nahezu selbsterklärend.

Die modernen Profi Zwillen sehen heutzutage allerdings etwas anders aus, denn dort ist die Gabel häufig viel schmaler und der Griff kürzer. Nicht, weil die Steinschleuder für extra kleine Hände oder für Kinder gemacht sind, sondern weil Modelle dieser Art etwas anders geschossen und gehalten wird. Die Schleuder wird üblicherweise seitlich gehalten (Gangster-Style), während Daumen und Zeigefinger zusätzlich an der Gabel abgestützt werden können. So kann die bestmögliche Präzision erreicht werden, während zusätzlich der Hebelwirkung entgegengewirkt wird. Mehr dazu findest du im nächsten Punkt bezüglich der richtigen Schusstechnik.

Achte beim Kauf einer Steinschleuder also darauf welche Bauform die Zwille haben soll. Modelle mit langem Griff und breiter Gabel sind besonders gut für Einsteiger und super einfach in der Handhabung. Bei einer „Profi Zwille“ hingegen solltest du dich aber definitiv genauer mit der richtigen Haltung und Schusstechnik beschäftigen.

  • Sehr bekannt ist die übliche „Y-Form“ bei einer Zwille, mit breiter Gabel und langem Griff – Perfekt für Einsteiger
  • Moderne Profi Zwillen sind allerdings häufig kleiner, haben kürzere Griffe und schmalere Gabeln
  • Solche Modelle werden dann mit einer spezielleren Schusstechnik/Haltung geschossen: „Gangster-Style“.

Material

Schleudern gibt es den unterschiedlichsten Materialien wie z.B. Kunststoff, Holz, Micarta, Metall oder Kunstharz. Wichtig ist hier allem voran die Verarbeitungsqualität, denn eine gut verarbeitete Steinschleuder aus Kunststoff macht sicherlich einen besseren Job in Sachen Handhabung als eine schlecht verarbeitete Zwille aus Metall. Unterschiede gibt es hier auch im Gewicht, Metallzwillen sind vielleicht sehr robust aber auch sehr viel schwerer.

Gummibänder

Im Punkto Gummibänder gibt es wieder so viel zu beachten, dass wir gar nicht alles aufschreiben können, ohne mit einem halben Roman zu enden. Deshalb hier das absolut wichtigste:

Zuerst unterscheidet man zwischen Flach- und Rundgummis. „Standard“ sind eher Flachgummis, da diese sich besser anpassen lassen und auch mehr Power bieten. Rundgummis sind robuster aber eben nicht so gut anpassbar. Dann spielt der Zuschnitt der Flachgummis eine wichtige Rolle. Das heißt Länge, Dicke und ob sie konisch geschnitten sind. Hier gibt es super viele Unterschiede, die aber gerade als schon erfahrener Zwillen-Schütze sehr interessant sein können, um die Zwille noch besser auf sich selbst anzupassen. Standard ist z.B. ein Zuschnitt von 20/12 (20 mm breit oben, 12 mm breit unten) und eine Banddicke von 0,5 – 0,6 mm, so macht macht man für den Anfang nichts falsch.

Wichtig: Es kommt gar nicht auf pure Power an. Es ist eher der Mix aus Präzision und Power. Zu starke Bänder lassen sich sehr schwer spannen und es kommt beim Auszug schnell zum Zittern, was sich extrem negativ auf die Präzision auswirkt.

  • Man unterscheidet zwischen Flach- und Rundgummis
  • Üblicherweise werden Flachgummis benutzt, da diese besser anpassbar sind und somit auch mehr Power und Präzision bieten können
  • Schlauchgummis sieht man heutzutage bei modernen Zwillen eher selten, diese Gummis sind nicht gut anpassbar, dafür aber sehr langlebig

Wichtig: Die Gummibänder sind bei einer Steinschleuder Verbrauchsgegenstände und können durch die starke Beanspruchung natürlich nicht ewig halten. Es ist daher umso wichtiger, die Gummibänder regelmäßig nach spröden Stellen oder Rissen abzusuchen und die Gummis regelmäßig auszuwechseln.

Preis

Nicht zu unterschätzen ist natürlich auch der Preis, wenn es darum geht, sich eine Steinschleuder kaufen zu wollen. Eine Steinschleuder kann man schon für verhältnismäßig wenig Geld kaufen, man muss also nicht gleich 50 oder 100 € ausgeben. Bei uns gibt es schon tolle Komplett-Sets für um die 20 €, dazu gehört neben der Zwille noch ein zusätzliches Ersatzgummiband und passende Munition. Bei den meisten unserer Zwillen bekommst du auch ein kostenloses Ebook dazu, dieses beinhaltet noch ein paar interessante Informationen über den Umgang mit der Zwille.

Natürlich kannst du dir auch eine Steinschleuder selben bauen und kommst hier vielleicht sogar aus ohne überhaupt Geld ausgeben zu müssen. Im Prinzip wird nur eine einfache Astgabel, Gummibänder und etwas Material zum Anbinden der Bänder benötigt.

Funktionsweise und Schusstechnik der Steinschleuder

Das Schießen mit einer Steinschleuder sorgt für einen unverwechselbaren Spaßfaktor und ist ein toller und entspannter Ausgleich zu dem sonst so stressigen Alltag. Es bedarf zwar ein wenig Übung erst richtig präzise Schüsse hinzubekommen, aber es gibt nichts besseres, als seine stetig wachsenden Verbesserungen mitzuerleben. Wer sich eine Steinschleuder kaufen möchte und noch ganz frisch in der Thematik ist, sollte sich allerdings auf jeden Fall mit der Funktionsweise und der richtigen Schusstechnik auseinandersetzen.

Nach dem wir im vorherigen Part die Kaufkriterien einer Steinschleuder besprochen haben, widmen wir uns jetzt der Funktionsweise und der richtigen Schusstechnik. Denn, obwohl eine Schleuder eigentlich so simpel ist, gibt es hier eine richtige Technik mit vielen Feinheiten, die man sich aneignen sollte.

Funktionsweise der Steinschleuder

Die Steinschleuder wird lediglich mit purer Muskelkraft bedient, was sich einfach anhört, allerdings bedarf das präzise Treffen viel Geschick und Übung. Die Munition (Kugeln, Steine, Köder etc.) wird in die Vorrichtung zwischen dem Gummiband platziert. Anschließend wird das Band nach hinten gezogen, um Spannung zu erzeugen, wird das Band nun losgelassen, fliegt das Geschoss mit hoher Geschwindigkeit durch zwei Streben, die einem Y ähneln. Ein Prinzip das einfacher nicht sein könnte, hinter dem aber tatsächlich eine richtige Technik steckt, bei der man gerade beim Einstieg einiges „falschmachen“ kann.

Richtige Schusstechnik mit der Steinschleuder

Gerne wird die Schleuder im sogenannten „Hammergriff“ oder auch „Bart-Simpson-Style“ geschossen, dabei wird die Steinschleuder ganz standardmäßig in der Hand gehalten, sodass die Gabel nach oben zeigt. Gezielt wird dabei eher intuitiv durch die Mitte der Gabel. Diese Technik ist aufgrund ihrer Einfachheit beliebt bei Anfängern und eignet sich gut, um erstmal ein gutes Gefühl für das Schießen zu bekommen. Allerdings ist die Präzision und die Power bei dieser Technik noch längst nicht ausgereift.

„Richtig“ wird eine Steinschleuder eher im sogenannten „Gangster-Style“ geschossen. Dabei wird die Steinschleuder seitlich gehalten – die Gabel zeigt also komplett zur Seite. Die Gummibänder liegen beim Spannen parallel übereinander und der Blick ist auch genau auf diese Linie gerichtet. Hier fällt auf, dass somit direkt eine gerade Schusslinie geboten wird und viel präziser geschossen werden kann. Außerdem lässt sich das Gummiband jetzt nicht nur bis zur Nase spannen, sondern sogar seitlich am Kopf vorbei. Beliebte Ankerpunkte sind z.B. die Wange oder das Ohr.

Kommen wir an dieser Stelle noch einmal kurz zu dem Punkt bezüglich der kürzeren Griffe und schmaleren Gabeln bei Profi Zwillen. In der Regel umfasst du beim „Gangster-Style“ zusätzlich mit Daumen und Zeigefinger die Gabel, du umfasst also nicht nur den „aktiven“ Griff, sondern auch die Gabel. Der aktive Griff ist daher also, im Prinzip, nur für drei Finger gedacht, nicht für fünf.

  • Sehr beliebt ist der „Hammergriff“ – dabei wird die Schleuder standardmäßig gehalten, die Gabel zeigt nach oben. Sehr gut für den Anfang.
  • Etwas professioneller ist die „Gangster-Style-Technik“ – dabei wird die Schleuder seitlich gehalten. Die Bänder liegen parallel genau übereinander, es gibt sich ein Blick auf eine komplett gerade Schussbahn und das Gummiband kann effektiver gespannt werden
Der Ankerpunkt beim Schießen

Der Ankerpunkt ist jener Punkt, bis zu dem das Gummiband gespannt wird. Im Hammergriff ist dies meistens die Nase oder der Mund. Im Gangster-Style wird gerne die Wange oder das Ohr als Ankerpunkt benutzt. Wird nicht darauf geachtet stets den gleichen Ankerpunkt zu nutzen, ergibt sich auch immer wieder ein anderes Schussbild. Deshalb ist es umso wichtiger, den richtigen Ankerpunkt für sich selbst zu finden, der anschließend immer wieder verwendet wird.

Das Zielen mit der Steinschleuder

Das richtige Zielen mit der Steinschleuder ist gar nicht mal so einfach. Im Hammergriff wird gerne eher intuitiv mit der Mitte der Gabel gezielt, das klappt oft auch schon sehr gut. Im Gangster-Style hat man jedoch den Blick über die parallellaufenden Bänder und hat hier schon eine gerade Schussbahn die sich mit dem Auge verfolgen lässt. Der Zielpunkt ist dann abhängig vom Ankerpunkt. Häufig wird dann mit der oberen Gabelspitze gezielt, was auch ein guter Indikator ist.

Der richtige Umgang mit der Steinschleuder – Ein gewissenhafter Umgang ist Pflicht

 Super wichtig ist es, sich beim Kauf einer Steinschleuder auch Gedanken über den richtigen Umgang zu machen. Bis man das präzise Schießen nämlich drauf hat, kann es ganz klar seine Zeit brauchen und im wahrsten Sinne des Wortes ein steiniger Weg sein, der so gefahrlos wie möglich gestaltet sein sollte. Deshalb nachfolgend wichtige Tipps zum richtigen Umgang:

Wie oben erwähnt, sollte man sich immer vergewissern, dass sich keine Lebewesen in der Schussbahn befinden. Das richtet sich nicht nur an Anfänger, sondern auch an erfahrenen Schützen. Ist das Gummiband spröde oder bekommt Risse, besteht die Gefahr, dass es reißt. Passiert dies genau während des Schusses, könnte das Geschoss in alle Richtungen fliegen. Aus diesem Grund sollte das Band vorher immer gründlich kontrolliert und gegebenenfalls ausgewechselt werden.

Oft ist es empfehlenswert während des Schießens eine Schutzbrille zu tragen. Gerade beim Zielschießen auf kurzer Distanz mit Stahlkugeln. Da die Kugeln mit hoher Geschwindigkeit auf ihr Ziel treffen, besteht je nachdem die Möglichkeit auf ein Abprallen der Geschosse vom Ziel! Um Verletzungen vorzubeugen, sollte eine Schutzbrille in dem Fall selbstverständlich sein.

  • Niemals auf Lebewesen schießen
  • Auf eine freie Schussbahn achten
  • Das Gummi der Schleuder auf Risse oder spröde Stellen überprüfen
  • Gegebenenfalls eine Schutzbrille tragen

Verschiedene Arten der Steinschleuder – Von der antiken Schleuder bis hin zur modernen Sportschleuder

Möchte man sich eine Steinschleuder kaufen, denkt man sofort an die typische Y-förmige Holzzwille aus der Kindheit. Tatsächlich gibt es aber eine ganze Handvoll an verschiedenen Arten von verschiedenen Modellen, unter den Begriffen Steinschleuder/Zwille. Grundsätzlich gibt es die Steinschleuder in mehreren verschiedenen Ausführungen, die zum Teil sehr unterschiedlich sein können.

Klassische Steinschleuder

Die klassische Steinschleuder, wie wir sie kennen, besteht aus einer einfachen Y-förmigen Bauform und einem Gummiband, das um die Streben der Gabel gespannt ist. Auch hierbei gibt es wieder verschiedenen Varianten, wobei die Y-förmige Gabel immer beibehalten wird, wenn auch teilweise etwas kleiner oder weiterentwickelter. So gibt es die Modelle neben der klassischen Form auch mit einem größeren Metallgestell, das wiederum einen besonders ergonomischen Griff erlaubt.

Die klassischen Schleudern werden in erster Linie für Hobbyzwecke benutzt, es gibt sie aber auch in verschiedenen sehr sportlichen Ausführungen mit ergonomischem Griff, womit sich das präzise Schießen optimal lernen lässt.

Kinder Steinschleuder

Die Steinschleuder für Kinder ist in Prinzip eine leicht abgespeckte Form der klassischen Zwille. Damit die Steinschleuder sich auch besser für Kinder eignet, ist die Bauform etwas kleiner und der Griff etwas dünner gehalten. Ebenso das verwendete Gummi um das Geschoss zu beschleunigen, ist etwas kürzer und schwächer. Meistens bestehen Modelle für Kinder aus Holz, es gibt wiederum aber auch Varianten für kleinere Kinder die aus Kunststoff bestehen und mit denen lediglich kleine Plastik- oder Schaumstoffbällchen verschossen werden.

Mehr über Informationen darüber gibt es hier: Steinschleuder für Kinder

Futterschleuder

Die Futterschleuder ist ein extrem praktisches Hilfsmittel für Angler. Anders als die normale Steinschleuder besitzt die Futterschleuder eine breitere Gabel und meistens auch ein längeres Gummiband. Das Ziel dieser Schleuder findet sich in erster Linie nicht im Präzisionsschießen, sondern darin, Köder möglichst weit auf das offene Gewässer zu platzieren, um Fische anzufüttern. Die breite Gabel erlaubt hierbei den Köder, in Form von Maden oder Boilies, im hohen Bogen und sehr weit auf das Gewässer zu schießen.

Mehr Informationen darüber gibt es hier: Futterschleuder

Wurfbeutelschleuder

Eine Wurfbeutelschleuder ist im Prinzip eine größere und mit einem Stab verlängerte Steinschleuder, die ausschließlich bei diversen Baumarbeiten zum Einsatz kommt. Der Stab wird fest auf dem Boden platziert und dient als Stabilität um die schweren Wurfbeutel präzise bis in die Baumkronen zu schleudern. Die Wurfbeutel sind an einem Seil befestigt, sodass mit diesen wiederum hohe Äste optimal erreicht werden.

Mehr Informationen darüber gibt es hier: Wurfbeutelschleuder

Wasserbombenschleuder

Wasserbombenschleudern gibt es in verschiedenen Ausführungen, bei denen bis zu drei Personen beteiligt werden müssen, es gibt aber auch Modelle, die mit nur einer Person funktionieren. Anders als die Zwille wird hier nicht aus der Hand geschossen, man spannt sie entweder sitzend auf dem Boden mit den Füßen und der Pouch in der Hand oder mit zwei weiteren Personen die jeweils eine Seite des Gummibandes spannen und eine weitere Person die die Wasserbombe in der Vorrichtung spannt. Mit so einer Schleuder können Wasserbomben über 300 Meter geschleudert werden! Daneben eignen sie sich nicht nur für den Sommer, sondern auch für den Winter bei einer großen Schneeballschlacht.

Mehr Informationen darüber gibt es hier: Wasserbombenschleuder

Pocket-Shot

Die Pocket-Shot funktioniert nahezu genauso wie eine Zwille, dennoch aber könnte der Unterschied dieser beiden Schleudern nicht größer sein. Anders als die Zwille besteht die Pocket-Shot aus einer Art kleinem Becher, an dessen einen Seite eine Art Gummisack befestigt wird. Das hört sich sehr simple an, dennoch verfügt die Pocket-Shot über eine enorme Kraft, laut Herstellerangaben kann das Geschoss auf bis zu über 300 kmh beschleunigt werden.

Präzisionsschleuder

Wer eine Steinschleuder kaufen möchte, könnte sich auch für eine professionelle Sportschleuder interessieren. Diese Zwillen besitzen eine extra Armstütze, mithilfe dessen eine extrem gute Stabilität geboten wird. Häufig sind diese Modelle sogar mit einem Laserpointer versehen und lassen sich sogar mit Pfeilen aufrüsten.

Es sollte aber unbedingt gesagt sein, dass Profi Steinschleudern mit jeglichen Armstützen in Deutschland unter das Waffengesetz fallen und leider nicht legal sind. In Ländern wie Amerika oder Spanien werden mit diesen Schleudern sogar Meisterschaften bestritten, dort ist das Schleuderschießen eine beliebte und anerkannte Sportart.

Antike Schleuder (Balearische Schleuder)

Die antike Steinschleuder ist schnell zu verwechseln mit der heutigen modernen Steinschleuder, die in der Regel aus einer Y-förmigen Bauform und einem Gummiband besteht, mit dem das Geschoss beschleunigt wird. Viele wissen allerdings gar nicht, dass die Herstellung diverser Gummibänder in der Antike und im Mittelalter noch gar nicht möglich war. Erst ab dem 19. Jahrhundert war es möglich mit Vulkanisation von Kautschuk Gummi herzustellen.

Häufig denkt man bei der Sage von David und Goliath daran, wie der kleine David den riesen Goliath mit einem gezielten Schuss aus seiner Zwille erledigt hat. Tatsächlich aber wurde hier die antike Schleuder, auch balearische Schleuder genannt, benutzt. Die balearische Schleuder besitzt weder eine Y-Form, noch ein Gummiband, sondern besteht lediglich aus einen Streifen Stoff oder Leder, der in der Mitte eine kleine Ausbuchtung für das Geschoss besitzt (ähnlich wie die Pouch bei einer modernen Zwille).

Bei der balearischen Schleuder nimmt der Schütze beide Enden des Bandes in die Hand, während sich das Geschoss bereits in der Ausbuchtung in der Mitte befindet. Jetzt schwingt der Schütze die Schleuder, z.B. in dem er sich dabei im Kreis dreht, bis eine ausreichende Geschwindigkeit erreicht wird und anschließend ein Ende des Bandes losgelassen wird, damit das Geschoss freigegeben wird.

FAQ: Weitere wichtige Fragen und Antworten rund um die Steinschleuder

Ist eine Steinschleuder ein Spielzeug?

Solange sich die Steinschleuder nicht explizit an Kinder richtet und auch für Kinder gemacht wurde, ist sie kein Spielzeug. Viel mehr gilt sie als ernstzunehmendes Sportgerät, da durch die hohe Geschwindigkeit der Geschosse große Schäden angerichtet werden können. Je nach Art und Geschwindigkeit des Geschosses können ernsthafte Verletzungen entstehen – dass mit solch einem Gerät nicht zu spaßen ist, sollte jedem bewusst sein.

Wir möchten dir daher wärmstens ans Herz legen, dich um einen gewissensvollen Umgang mit der Steinschleuder zu kümmern und dir die möglichen Gefahren bewusst zu sein. Es sollte immer darauf geachtet werden, dass sich keine Lebewesen oder Menschen in der Schussbahn befinden. Vor allem da das präzise Schießen mit der Steinschleuder einiges an Übung verlangt, sollte dies auf keinen Fall außer Acht gelassen werden.

Steinschleuder und das Waffengesetz – Was ist erlaubt?

Zwillen sind nicht ungefährlich – im Gegenteil. Wird jemand aus kurzer Distanz von einem Geschoss aus der Steinschleuder getroffen, kann das ernste Verletzungen mit sich bringen. Welche Einschränkungen und Besonderheiten es bei Zwillen gibt, klärt das deutsche Waffengesetz.

Steinschleudern fallen in Deutschland allerdings nur bedingt unter das Waffengesetz. Bis zum Jahr 2002 galt noch ein Verbot für alle Zwillen mit einer Kraft von 23 Joule, dieses Gesetz wurde mit der Zeit allerdings abgeschafft. Wie viel Joule die Steinschleuder hat, ist nicht mehr relevant.

Relevant ist hingegen, ob es sich um eine Steinschleuder mit Armstütze oder einer vergleichbaren Vorrichtung handelt, denn so sind die Modelle tatsächlich nicht mehr erlaubt. Selbst Schleudern, bei denen eine Vorrichtung in dieser Art vorgesehen ist, sind nicht erlaubt.

Mehr Informationen findest du hier: Steinschleuder Waffengesetz

Welche Munition eignet sich für eine Steinschleuder am besten?

Bei der passenden Munition gibt es fast schon ein grenzenlose Auswahl. Im Prinzip lässt sich alles mit der Steinschleuder verschießen, was vernünftig in die Vorrichtung reinpasst. Hat man so zum Beispiel keine spezielle Munition parat, so eignen unter anderem auch kleine Steine, die einfach vom Boden aufgehoben werden können. Hierbei sollte man unbedingt darauf achten keine zu großen Steine zu benutzen. Auch Erbsen oder Murmeln wären natürlich geeignet. Der Nachteil dabei sind die veränderten und unterschiedlichen Flugeigenschaften. Bessere Trefferbilder werden mit spezieller Steinschleuder Munition erreicht.

Besser und geeigneter ist daher extra passende Munition, wie Kugeln aus Stahl oder Ton. Stahlkugeln sind schwerer als Tonkugeln und daher auch sehr viel gefährlicher. Tonkugeln sind hingegen leichter und zerplatzen beim Aufprall auf harten Oberflächen, die Gefahr vor Querschlägern ist gleichzeitig viel geringer. Tonkugeln werden außerdem natürlich aus „Schlamm“ hergestellt und sind keineswegs schädlich für die Umwelt, da sich sich im Wasser ziemlich schnell wieder zu Erde auflösen.

Mehr Infos dazu gibt es hier: Steinschleuder Munition

Eignet sich eine Steinschleuder für Kinder?

Es kommt drauf an. Viele von uns besaßen als Kind selbst eine Steinschleuder, entweder selbst gebaut mit einer stabilen Astgabel und einem guten Gummi oder aber ein Modell aus dem nächsten Tante Emma Laden, das es schon für wenig Geld zu kaufen gab. Die Steinschleuder gehörte bei der Erkundungstour durch den Wald einfach dazu und versprach nicht nur ein kleines Gefühl von Sicherheit (auch wenn die Schüsse noch nicht ganz so präzise waren), sondern auch einen großen Spaßfaktor. Aus diesem Grund werden vielleicht viele etwas Nachsicht haben, sobald die Kids Interesse an einer Steinschleuder entwickelt haben.

Eigentlich ist es doch auch was schönes, wenn die Kinder im heutigen digitalen Zeitalter gerne Zeit draußen, anstatt vor dem Computer, verbringen wollen.

Dennoch sollten die Gefahren einer Steinschleuder nicht außer acht gelassen werden. Mit einem guten Gummi und einer guten Schusstechnik ist es schließlich möglich große Schäden oder sogar Verletzungen zu verursachen und das sollte einem klar sein. Kinder sollten vorher auf jeden Fall von ihren Eltern klare Anweisungen über die Benutzung der Steinschleuder bekommen. Am besten aber geht man zusammen auf Schießtour und behält sein Kind immer gut im Auge, anstatt es alleine mit der Steinschleuder losziehen zu lassen.

Wie weit schießt eine Steinschleuder?

Über die genaue Reichweite, die mit einer Steinschleuder möglich ist, lässt sich vieles sagen. Im Endeffekt hingegen, kommt es immer auf die Art des Geschosses und die Zugkraft an. Ein kleines leichtes Geschoss, wird mit selber Zugkraft allerdings nicht die selbe Reichweite erzielen, wie eins mit passenderem Gewicht.

Präzises Schießen ist auf Distanzen von 10-30 Metern auf jeden Fall möglich. Schießt man einfach mal mit volle Power quer in die Luft kann das Geschoss auch gut und gerne im hohen Bogen ein paar hunderte Meter zurücklegen – Präzision ist so natürlich nicht mehr so einfach.

Entstehung und Geschichte der Steinschleuder

Die Erfindung der Steinschleuder wie wir sie kennen, liegt noch gar nicht lange zurück. Man mögen denken, so einen simplen Gegenstand müsse es schon seit Anbeginn der Zeit geben. Dem ist allerdings nicht so, denn die Zwille wie wir sie kennen existiert tatsächlich erst seit dem 19. Jahrhundert. Erst die Vulkanisation von Kautschuk im Jahre 1839 machte nämlich die Herstellung der elastischen Gummis, für die Spannung, möglich.

Anders sieht es allerdings mit der balearischen Schleuder aus, auf die sich der Begriff Schleuder strenggenommen auch bezieht. Die Schleuder war schon von der Antike, rund 1500 v. Chr. bis in das Hochmittelalter weit verbreitet. Anders als die Steinschleuder, besitzt die balearische Schleuder keine elastischen Bänder, sondern lediglich ein längeres Band, das aus Leder oder Stoff besteht. In etwa der Mitte befindet sich dann eine spezielle Ausbuchtung für das Geschoss. Der Anwender nimmt beide Enden dieser in die Hand, schwingt die Schleuder bis zu einer ausreichenden Geschwindigkeit und lässt anschließend das andere Ende des Bandes wieder los, sodass das Geschoss mit hoher Geschwindigkeit aus der Schleuder fliegt.

Oft denkt man bei einer Steinschleuder an die Geschichte mit David und Goliath. David, der kleine Junge, tötete den Goliath mit einem präzisen Schuss aus seiner Schleuder. Allerdings handelte es sich hierbei nicht um die übliche Zwille, fälschlicherweise gab es diese zu dieser Zeit nicht. Laut der biblischen Überlieferung besiegte David Goliath nämlich mit einer Art balearischen Schleuder.